Schande über mein
Haupt, dass ich seit Oktober keinen Eintrag mehr hinbekommen hab. Die letzten 4
Monate sind sowas von ratz fatz verflogen, dass ich selbst nicht weiß wohin.
Gelobe Besserung!
So jetzt zum Indien Trip. Wie ihr unschwer auf den nachfolgenden Bildern
erkennen könnt, hat diese Reise unglaublich viele und durchweg positive
Eindrücke hinterlassen.
Die ganze Geschichte fing mit Thaddy, mir und "one night in Bangkok"
an. Auf Details kann ich an dieser Stelle leider nicht eingehen, aber ich kann
versichern dass der Spaß nicht zu knapp kam. Einen Tag später trafen wir dann
Flo, der aus IGB angereist war, auf indischem Boden in Mumbai. Danke noch mal
an Greg der uns für den 1. und letzten Tag in seiner Bude unterschlupf bot.
Unser erster Flug
ging am 24.12. von Mumbai nach Trivandrum ganz in den Süden. Um 23.00 Uhr gelandet,
fuhren wir noch in das 50km nördlich gelegene Varkala. Traumhafter Strand
besonders durch die roten Klippen im Hintergrund ein Blickfang.
Nach 2 gechillten Tagen und sehr gutem Seafood machten wir uns dann weiter Richtung Norden auf nach Kollam um dort unser Hausboat zu borden. Nach einer kurzen Bier-einkaufs-tour (36X660ml) sollten am 26.12.06 die 3 entspanntesten Tage (ich würde behaupten die wir bis jetzt erlebt haben) beginnen. Die Bilder können hoffentlich etwas von der Atmosphäre rüberbringen:
Von Bord in Kochin vertrieben wir uns dort noch etwas die Zeit mit Ayurveda Massage und Stadterkundungen bis wir am 30.12. dann nach Goa, in das angepriesene „Ibiza von Indien“ flogen.
Mit den vermeintlichen Aussagen „Goa sei komplett
ausgebucht“ und „ihr bekommt kein Zimmer mehr“ machten wir uns dann, nach einer
1,5 stündigen Taxi fahrt vom Flughafen nach Vagator, um 22 Uhr auf den weg
eine Bleibe zu suchen. Dies gelang eigentlich recht fix aber die Location war
alles andere als gut und der Vermieter ein regelrechter Volldepp. Somit folgten
wir dem Rat von 2 Deutschen die in Goa studierten und zogen am 31. nach
Calangute Beach.
Neujahr
verbrachten wir am Strand und auf verschiedenen Parties in der Nähe des
Strandes (fragen nach dem „Wo“ können leider nicht beantwortet werden). Der
Silvester Nacht folgten 3 Tage abwechselndes Unwohlseins der 3 Teilnehmer und
somit konnte nicht viel unternommen werden. Die ausgeliehenen Mopeds wurden
jedoch trotzdem gut genutzt (fahrt nach Arambol Beach und Old Goa).
Uns stellten sich
nur immer wieder die Fragen (welche bis heute unbeantwortet sind): Wo haben sich
die Leute hin verlaufen? Wenn Goa ausgebucht sein soll, wo ist dann der Betrieb?
Am 5. flogen wir zurück
nach Mumbai wo noch ein Tag Sightseeing auf dem Programm stand. Mumbai hat wirklich
Stil und sollte auf keinem Indien Trip außer acht gelassen werden.
Alles in allem
hat die Indien Erfahrung unseren Horizont wieder um einiges erweitert und ich
würde auch jederzeit wieder zurückkehren! Die oft gehörte Aussage „Indien,
entweder man liebt es oder man hasst es“ konnten wir nach kurzer Beratung am
Ende des Trips jedoch nicht bestätigen! Ein „hat 1A gepasst“ trifft die Sache eher
auf den Punkt!
Tadellos: Einer kurzer Auszug meines Reisetagebuchs: 'Erster Tag in Indien':
23.00 Uhr Ortszeit und wir erreichen unsere erste magische Destination, von portugiesischen Seefahrern liebevoll Bom Bahai – die gute Bucht getauft. Wie gut sie für uns sein sollte, musste sich erst noch herausstellen. Erster Eindruck: Gerüche, andersartig, doch fern von unerträglich (dies erst später bei Fahrten durch obskure Winkel der Stadt) eher tropisch ungewöhnlich. Hinter der Ausgangsbalustrade erwarten uns in der Dunkelheit blitzend weisse Zähne durchaus lächelnder Inder, zu Hunderten, die all hinter einem Täfelchen versteckt auf den passenden Reisenden warten, den sie durch Chauffieren durch das nächtliche quasi unbeleuchtete Verkehrschaos um einige Hundert Rupees erleichtern können.
Durch Flo, unsern 3. Mitreisenden, war der freundliche Fahrer von Greg (Danke Mel!) schnell ausgemacht und während der 30-minütigen Fahrt über brüchigen Asphalt studierte ich kurz den Stadtplan. Der 1. Blick verkündete mir bereits, das nur der sympathisch klingende ‚Juhu Beach’ zur final destination des Abends werden könnte. Nicht viel später rollen wir zunächst auf dem direkten Weg ins lokale Stüberl der Stadt, das Enigma (J.W. Marriott), um nach der sichtlich vorherrschenden Armut auf den Strassen innerhalb der 1. Stunde in Mumbai gleich mal den größtmöglichen Gegensatz zu erleben. Prunkvoll indisch-orientalisch angehaucht, (nicht ich, obgleich mein erst 30 h getragenes weisses Hemd noch wie frisch war...) erspähten wir den Eingang – kein Warten an der Tür trotz mittlerweile grosser Gruppe (Fr., US, Can, India, D). Ehe ich mich versah zauberte die Platinamex einer mir - bis dato – unbekannten Inderin 5 Flaschen Dom Perignon in unser Triple Vip Separee, leicht überhöht vis-a-vis der Tanzfläche. Bollywood Stars und Sternchen, Schönheiten und teils auch solche die es verpasst haben, shaken zu indisch angehauchten Beats. Den Gaumen reichlich benetzt, später auch mit sanft schmeckendem Grey Goose Wodka, um den Schampus besser runterzuspülen, fand die Party mit Sperrstunde um 3.00 Uhr ein jähes Ende. Trotz mittlerweile abwesendem Greg (seine Freundin, Januar Coverpage des indischen Äquivalent zur Vogue wurde müde und brauchte Zuneigung) fehlte es nicht an Optionen: Room 116 im Sunsand Hotel, eine Irrfahrt durchs nächtliche Mumbai oder doch die Option, die ich kurz nach Ankunft bereits ins Auge fasste. Juhu Beach. Nicht alleine sondern in Begleitung der Spenderin des Abends (gleichzeitig Greg’s Chefin) und ihres Fahrers, den wir jedoch schleunigst loswurden und langsam in Juhu Beach einrollten. Pünklich zum Sonnenaufgang sollte ich nach einer weiteren irrwitzigen Taxifahrt Greg’s Bude finden und konnte somit meinen wohlverdienten Weihnachtsrausch ausschlafen.
Unser Weihnachtsbrunch führte uns ins kolonial angehauchte Indigo und an dieser Stelle ein kurzer Ausflug zum Thema Kommunikation auf Indisch. Der Inder zeigt gerne als Antwort auf jegliche Frage ein breites Lächeln, untermalt von einem leichten Kopfschütteln, in durchaus verschiedenen Abstufungen, jedoch immer Gelassenheit und Ruhe ausstrahlend, was jedoch zu leichter Beunruhigung führen kann, wenn man für eine Cola 6 mal nachfragen muss. Greg O-Ton: ‚you have to fight for everything!’ Dennoch Hut ab vor dem Indigo, das mit unseren zahlreichen (6 Leute) Sonderwünschen zusammenfassend hervorragend zu Recht kam. Souffle, Ravioli, Eggs Benedict, etc. sowie Blueberrycream & Espresso stellten die kulinarischen Eckpunkte, während wir eine heitere Unterhaltung mit Greg’s belgischen Mitbewohner (Spross jüdischer Diamantenhändler, gleichzeitig mit der Eröffnung einer Kunstgallerie beschäftigt) führten. Sein Fahrer, den er im mühsamen und Zeit verschlingenden Verkehr oft alleine zu Einkäufen losschickt, beherrscht - wie eine erstaunliche Mehrheit - gutes Englisch. Das trotzdem das Phänomen ‚lost in translation’ auftritt, beweist die Tatsache, dass Selbiger, damit beauftragt Cornflakes zu kaufen, nach 1,5-stündiger Besorgungsfahrt mit 2 Maiskolben (engl.: corn) in der Hand und einem breiten Lächeln (leichtes Kopfschütteln nicht zu vergessen) zurückkehrte.
Posted by: tadellos | March 02, 2007 at 12:18 AM